Nicht jeder erhält eine Kreditkarte. Um eine zu bekommen, musst man die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
Zusätzlich können manche Unternehmen die Vergabe einer Kreditkarte an weitere Bedingungen knüpfen. Eine Ausnahme stellen Prepaid-Kreditkarten (oder Debitkarten) dar. Da diese nur mit einem bestehenden Guthaben genutzt werden, ist keine Schufa-Prüfung erforderlich. Dadurch haben auch Personen ohne regelmäßiges Einkommen oder sogar Minderjährige die Möglichkeit, eine Kreditkarte zu erhalten.
Die Karten können in der Regel bequem online von zu Hause aus beantragt werden. Alternativ ist auch eine persönliche Antragstellung in der Bank möglich, sofern es sich nicht um eine reine Online-Bank handelt. In beiden Fällen ist der Antrag auf eine Kreditkarte einfach und kostenlos.
Bei der Beantragung muss zunächst ein Antragsformular ausgefüllt werden, in dem in der Regel folgende persönliche Informationen abgefragt werden:
Nachdem der Anbieter deinen Antrag geprüft hat, musst du eine Legitimationsprüfung absolvieren, bei der deine Identität verifiziert wird. Dafür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:
Wenn du den Kreditkartenantrag in einer Filiale des Anbieters ausfüllst, wird deine Identität in der Regel direkt von einem Mitarbeiter vor Ort überprüft. Dafür musst du ein gültiges Ausweisdokument vorlegen.
Bei der Online-Beantragung einer Kreditkarte bieten die meisten Anbieter das Postident-Verfahren zur Legitimationsprüfung an. Du druckst dazu den ausgefüllten Antrag aus, unterschreibst ihn und bringst ihn anschließend in eine Filiale der Deutschen Post. Dort wird deine Identität anhand eines Ausweisdokuments überprüft. Die Bestätigung erfolgt auf dem Postident-Coupon, der dem Antrag beiliegt.
Immer mehr Kreditkartenanbieter bieten mittlerweile auch das Videoident-Verfahren an. Dabei kannst du die Legitimationsprüfung bequem von zu Hause aus durchführen: Du nimmst per Videoanruf Kontakt mit dem Anbieter auf und zeigst dein gültiges Ausweisdokument vor der Webcam. Deine Angaben werden mit dem Ausweisdokument abgeglichen. Nach erfolgreicher Identifizierung erhältst du einen Ident-Code auf dein Handy, dessen Eingabe den Legitimationsprozess abschließt.
Innerhalb weniger Tage erhältst du die Kreditkarte sowie den zugehörigen PIN in zwei separaten Briefen per Post. Wenn die Kreditkarte mit einem Girokonto verknüpft ist, schickt der Anbieter auch die entsprechenden Unterlagen und die dazugehörige Girocard. Ab diesem Zeitpunkt ist die Kreditkarte sofort einsatzbereit. Bei einer Prepaid-Kreditkarte musst du jedoch zunächst ein Guthaben darauf einzahlen, bevor du sie verwenden kannst.
Viele Kreditkartenanbieter erheben eine jährliche Gebühr, die unabhängig von der Nutzung der Karte fällig wird. In solchen Fällen zahlst du beispielsweise eine feste Gebühr von etwa 30 Euro pro Jahr. Allerdings verzichten immer mehr Banken – zumindest bei bestimmten Kreditkartenmodellen – auf diese Jahresgebühren. Dies trifft häufig auf Kreditkarten für Studenten, Standard-Kreditkarten und Prepaid-Kreditkarten zu.
Viele Anbieter erheben Gebühren für Bargeldabhebungen am Geldautomaten. Innerhalb Deutschlands und in anderen Ländern mit Euro als offizieller Währung sind diese Abhebungen in der Regel kostenfrei. Anders verhält es sich bei Abhebungen in Fremdwährung: Hier berechnen Banken in der Regel eine Gebühr von 1 bis 3 Prozent des abgehobenen Betrags. Oft fällt zudem eine Mindestgebühr von 5 bis 10 Euro pro Abhebung an.
Zusätzliche Kosten können durch das Auslandseinsatzentgelt entstehen, das in der Regel anfällt, wenn du im Ausland in einer Fremdwährung bezahlst oder am Geldautomaten eine Fremdwährung abhebst. Je nach Anbieter und Betrag variiert die Gebühr, die meist zwischen 5 und 15 Euro liegt.
Zusätzlich können weitere Gebühren anfallen, wenn du zusätzliche Leistungen in Anspruch nimmst, wie zum Beispiel für eine Ersatzkarte, eine Partnerkarte, ein individuelles Wunschmotiv oder das Aufladen einer Prepaid-Karte.
Der grundlegende Unterschied zwischen Mastercard und Visa auf der einen Seite und American Express auf der anderen liegt darin, dass Mastercard und Visa lediglich den Zahlungsverkehr organisieren und die Infrastruktur bereitstellen. Sie sind nicht für das Kreditkartenkonto verantwortlich. Die Bank, die die Kreditkarte ausgibt, ist zuständig für die Festlegung der Gebühren und Serviceleistungen. Zudem trägt die Bank das Risiko von Verlusten, falls der Kunde die Rechnung nicht begleichen kann.
Im Gegensatz dazu übernimmt American Express nicht nur die Transaktionen, sondern gibt auch die Kreditkarten direkt aus, ohne dass eine Bank dazwischensteht. Das bedeutet, dass im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kunden American Express für den Schaden verantwortlich ist.
Ein weiterer Unterschied zwischen den drei Kartenanbietern liegt vor allem in der Anzahl der Akzeptanzstellen – hier hat American Express oft das Nachsehen.
Grundsätzlich lassen sich vier verschiedene Arten von Kreditkarten unterscheiden. Die Unterschiede liegen vor allem in den Konditionen und der jeweiligen Abrechnungsweise:
Charge-Kreditkarten gehören zu den am weitesten verbreiteten Kreditkartenarten. Sie funktionieren ähnlich wie traditionelle Kreditkarten: Du hast jeden Monat einen festgelegten Kreditrahmen, der unabhängig von deinem Guthaben auf dem Abrechnungskonto ist. Die Umsätze werden in der Regel monatlich von einem Referenzkonto abgebucht.
Vorausgesetzt wird eine positive Bonitätsprüfung sowie eine gute Schufa-Auskunft. Je nach Bonität wird ein individueller Kreditrahmen festgelegt. Die Abrechnung erfolgt einmal im Monat, und das Kreditkartenkonto muss über dein Girokonto vollständig beglichen werden.
Vorteile der Charge-Kreditkarte:
Nachteile der Charge-Kreditkarte:
Revolving-Kreditkarten sind die einzigen echten Kreditkarten, bei denen du einen zinspflichtigen Kredit nutzen kannst. Der Anbieter stellt dir einen Kreditrahmen zur Verfügung, und im Gegensatz zur Charge-Kreditkarte hast du hier die Möglichkeit, deine Ausgaben in Raten zu begleichen oder den Betrag später vollständig zu zahlen.
Diese Art von Kreditkarte ist besonders in den USA weit verbreitet. Der Hauptunterschied zur Charge-Kreditkarte liegt in der Art der Abrechnung: Auch hier erfolgt die monatliche Abrechnung, aber du hast die Option, den Betrag in Raten zu zahlen, wobei ein festgelegtes Zahlungsziel besteht. Die Rückzahlung des Kreditbetrags kann je nach deiner Kreditwürdigkeit und deinen persönlichen Wünschen erfolgen.
Vorteile der Revolving-Kreditkarte:
Nachteile der Revolving-Kreditkarte:
Die Prepaid-Kreditkarte funktioniert ähnlich wie eine herkömmliche Kreditkarte, muss jedoch vor der Nutzung mit Guthaben aufgeladen werden, in der Regel durch eine Überweisung.
Da kein Kreditrahmen gewährt wird, sind weder eine Schufa-Auskunft noch eine Bonitätsprüfung erforderlich. Das aufgeladene Guthaben kann in beliebiger Höhe auf das Kreditkartenkonto überwiesen werden, und die Karte kann innerhalb dieses Guthabenrahmens für Zahlungen verwendet werden. Das Risiko einer Überschuldung besteht nicht.
Prepaid-Kreditkarten sind besonders für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet, um ihnen den verantwortungsvollen Umgang mit Geld näherzubringen. Auch für Studenten, Arbeitslose oder Personen im Insolvenzverfahren ist diese Kartenart eine gute Option.
Vorteile der Prepaid-Kreditkarte:
Nachteile der Prepaid-Kreditkarte:
Eine Debitkarte wird in der Regel zusammen mit fast jedem Girokonto ausgegeben. Mit dieser Karte kann man sowohl Geld abheben als auch Zahlungen vornehmen. Die Beträge werden direkt vom verknüpften Girokonto abgebucht. In Deutschland ist die Debitkarte auch unter den Namen EC-Karte oder Girocard bekannt und funktioniert häufig als Maestro-Card.
Vorteile der Debit-Kreditkarte:
Nachteile der Debit-Kreditkarte:
Viele Kreditkarten beinhalten ein Versicherungspaket, das hauptsächlich Reiseversicherungen umfasst. Dazu zählen zum Beispiel eine Reiserücktrittsversicherung, eine Auslands-Krankenversicherung, eine Reiseunfallversicherung oder ein Auslandsschutzbrief für das Auto.
Es ist jedoch wichtig, auf die genauen Bedingungen zu achten, unter denen diese Versicherungen greifen. Es gibt zwei Varianten: Einige Versicherungen sind bereits durch den Besitz der Kreditkarte gültig, während andere erst aktiv werden, wenn die Karte tatsächlich genutzt wird. So kann etwa eine Reiserücktrittsversicherung nur dann in Kraft treten, wenn du die Reise mit der Kreditkarte bezahlt hast.
Besonders bei Premium-Kreditkarten sind oft Bonusprogramme enthalten. Hier erhältst du in der Regel für jeden Euro Umsatz, den du mit der Karte tätigst, eine bestimmte Anzahl von Punkten.
Diese Punkte können dann für Sachprämien eingelöst werden. Alternativ gibt es auch Programme, bei denen du ab einem bestimmten Umsatz einen Teil des Geldes zurückerhältst (sogenanntes „Cashback“). Darüber hinaus können auch Flugmeilen (Vielfliegerprogramme) oder Hotelmeilen gesammelt werden.
Kreditkartenanbieter und Banken kooperieren zunehmend mit verschiedenen Partnerunternehmen. Auch der Kreditkarteninhaber kann von diesen Kooperationen profitieren, indem er bei bestimmten Partnern Rabatte erhält, wenn er mit seiner Karte dort bezahlt. Solche Preisnachlässe sind besonders häufig bei Unternehmen im Bereich Reisen und Transport zu finden, wie zum Beispiel bei Reiseanbietern, Mietwagenfirmen oder Fluggesellschaften.
Es gibt immer noch Kunden, die die Kreditkarte als Statussymbol betrachten und sich deshalb für eine sogenannte High-Premium-Kreditkarte entscheiden, die nicht einfach zu beantragen ist. Banken und Kreditkartenunternehmen vergeben diese exklusiven Karten in der Regel nur an ausgewählte Kunden mit ausgezeichnetem Kreditrating. Neben den üblichen Zusatzleistungen beinhalten diese Karten häufig auch spezielle VIP-Services.
Dahinter können sich beispielsweise folgende Leistungen oder Services verbergen:
Bei der Beantragung einer Kreditkarte führt die Bank in der Regel eine Schufa-Abfrage durch. Wann der Schufa-Score als zu niedrig gilt, hängt von der jeweiligen Bank ab. Allgemein lässt sich sagen, dass ein Score unter 90 in der Regel auf eine schlechte Bonität hinweist. Welche Scores für die Kreditkartenbewilligung als ausreichend gelten, lässt sich jedoch nicht pauschal festlegen. Bei einer Prepaid-Kreditkarte entfällt die Schufa-Abfrage, da diese Karten nur mit einem vorher aufgeladenen Guthaben genutzt werden können.
Wenn ein negativer SCHUFA-Eintrag zur Ablehnung deines Kartenantrags oder zur Kündigung deines Kartenvertrags geführt hat, solltest du schnellstmöglich dafür sorgen, dass der Eintrag entfernt wird. Dazu musst du alle offenen Schulden begleichen, die dem SCHUFA-Eintrag zugrunde liegen. Eine weitere Möglichkeit ist, eine Prepaid-Kreditkarte zu beantragen – diese funktioniert nur mit aufgeladenem Guthaben und erfordert keine Schufa- oder Bonitätsprüfung.